Wie läuft eigentlich das Optimismus-Tagebuch?
Das regelmäßige Durchführen des Schreibtrainings sowie die 5-Finger-Reflexion haben Dich gut auf die folgende Übung vorbereitet.
Jetzt ist eine große Beweglichkeit im Kopf gefragt! Willkommen zur Übung "Reframing".
Reframing
Ein Erlebnis, eine Eigenschaft oder ein Verhalten in einen neuen “Rahmen”setzen.
Willkommen zur Übung "Reframing". Diese Übung basiert auf den Prinzipien des radikalen Konstruktivismus, einer Erkenntnistheorie, die von Ernst von Glaserfeld begründet wurde. Der radikale Konstruktivismus geht davon aus, dass unsere persönliche Wahrnehmung kein Abbild der objektiven Realität ist, sondern dass jede Person ihre eigene Wirklichkeit durch Sinneswahrnehmungen und Gedächtnisleistung konstruiert. Einfach ausgedrückt: Jeder Mensch erschafft durch seine Wahrnehmung seine eigene Welt.
Diese Theorie betont, dass es keine objektive Wirklichkeit gibt, sondern nur subjektiv konstruiertes Wissen. Das bedeutet, dass jede Wahrnehmung und jedes Wissen auf individuellen Erfahrungen und Perspektiven basiert. Dies ist für die Entwicklung von Resilienz von entscheidender Bedeutung. Es zeigt uns, dass unsere Wahrnehmungen und Interpretationen variieren und dass wir durch das Verstehen und Neugestalten unserer Sichtweisen positiven Einfluss auf unser Leben nehmen können. Indem wir anerkennen, dass die Wahrnehmung von Individuen verschieden ist, fördern wir gegenseitiges Verständnis und stärken unsere Empathie. Dies ermöglicht eine tiefere Verbindung und bessere Kommunikation. Das Bewusstsein über unsere eigene "Welt" und die Möglichkeit, unsere Sichtweise aktiv zu verändern, verleiht uns Selbstkontrolle. Wir lernen, Herausforderungen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und dadurch flexibler und lösungsorientierter zu agieren.
So wird diese abstrakte Idee praktisch nutzbar!
Reframing hilft dabei, die eigene Sichtweise zu verändern und schneller eine lösungsorientierte Perspektive einzunehmen. Wie wir über etwas denken und wie wir Dinge bewerten, kann einen riesigen Unterschied machen. Ziel dieser Übung ist es, Deine Fähigkeit zu stärken, Situationen und Verhaltensweisen neu zu bewerten und in einem anderen Licht zu sehen. Durch Reframing kannst Du Deine Wahrnehmung verändern und dadurch stressige und herausfordernde Ereignisse besser bewältigen. Es geht darum, die (Lern-) Möglichkeiten und Handlungsoptionen zu betonen und damit Einflussbereiche zu nutzen. Eine und dieselbe Situation kann dabei völlig unterschiedlich gedeutet werden.
Du findest die detaillierte Anleitung zum Reframing in den Downloads. Vielleicht fällt Dir auf das Reframing und das Optimismus-Tagebuch sehr eng verwandt sind. Beides trainiert unser Denken und beeinflusst, wie wir unsere Wirklichkeit konstruieren. Sie regen dazu an eine positive Wirklichkeit zu konstruieren. In einer positiven Wirklichkeit handeln wir positiver in unserer Umwelt und erleben diese gelichzeitig positiver. Klingt verrückt, aber funktioniert. Auch ganz ohne Esoterik.
Ich wünsche Dir angenehme Erfahrungen beim Reframing!
Konntest Du für Dich eine gute Reframing-Erfahrung machen? Welcher Deiner Resilienz-Muskeln wurde dadurch besonders angesprochen? Teile Deine Erlebnisse gerne in den Kommentaren.