Ein ganzheitliches Programm
In einem ganzheitlichen Fitnessprogramm gibt es verschiedene Körperareale, welche wir trainieren können, um langfristig einen gesunden Körper zu genießen. Dazu gehören große und übergreifende Muskelgruppen wie Beine, Po, Rücken. Aber auch feinere Körperpartien wie die Schultern, Arme oder die Brust.
Meist liegt der Trainingsfokus auf bestimmten Körperarealen oder Fähigkeiten. Wir trainieren fast nie unseren ganzen Körper in einer Trainingseinheit gleichmäßig. Es kann somit sehr nützlich sein diese Körperareale zu kennen. Es erleichtert die Planung von Training und das Erkennen von Schwachstellen.
Ähnlich verhält es sich mit den Arealen für das Training von Resilienz.
Damit Du nachvollziehen kannst, wie die Module und Übungen Deine Resilienz stärken und auf welche Deiner „Resilienz-Muskeln“ sie sich auswirken, möchte ich Dir das Modell vorstellen, auf dem dieses Training basiert.
Das 7 Säulen Modell
Dieser Kurs beruht auf dem Resilienzmodell der sieben Säulen von Ursula Nuber.
Nuber, eine deutsche Psychologin und Autorin, entwickelte das Konzept der "7 Säulen der Resilienz" basierend auf umfassenden Forschungen und praktischen Erfahrungen im Bereich der Psychologie und Resilienzforschung. Sie beschreibt Resilienz als die Fähigkeit, mit Herausforderungen und Krisen erfolgreich umzugehen und gestärkt daraus hervorzugehen.

Die 7 Säulen der Resilienz umfassen wesentliche Aspekte, die eine Person widerstandsfähig und anpassungsfähig machen. Jede Säule ist ein wichtiger Baustein zur Entwicklung und Stärkung der Resilienz, und jede Übung in diesem Training lässt sich mindestens einer Säule zuordnen. Es gibt keine Reihenfolge oder Rangfolge unter den Säulen; nur gemeinsam tragen sie das Dach der Resilienz.
Im weiteren Verlauf des Kurses werde ich regelmäßig auf diese Grafik der sieben Säulen Bezug nehmen, um Dir den Kontext der einzelnen Module und Lektionen zu verdeutlichen.
Die Säulen im Überblick
Das Fundament
Das Fundament der sieben Säulen bildet die Achtsamkeit. Das ist zwar nicht im klassischen Säulen-Modell vorgesehen, jedoch eine wesentliche Voraussetzung, um Resilienz effektiv und nachhaltig zu entwickeln. Wie will man sonst das nötige Gespür bekommen?! Darum liegt hier der Schwerpunkt des dritten Moduls!
Die weiteren Säulen sind:
- 1Optimismus: Die Fähigkeit, in schwierigen Situationen das Positive zu sehen und Herausforderungen als lösbar und vorübergehend zu betrachten.
Dazu Micheline Rampe aus dem Buch "Der R-Faktor":“Optimismus ist die Grundlage jeder Krisen- und Konfliktbewältigung. Er ist der Glaube daran, dass das Leben auf lange Sicht mehr Gutes als Schlechtes bringt, dass Krisen zeitlich begrenzt sind und überwunden werden können und das wir auf alles, was uns im Leben passiert, Einfluss nehmen können.” - 2Akzeptanz: Die Bereitschaft, die Realität anzunehmen, wie sie ist, und sich auf das zu konzentrieren, was man kontrollieren und beeinflussen kann.
- 3Lösungsorientierung: Der Fokus darauf, aktiv nach Lösungen zu suchen und Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln, anstatt sich auf Probleme zu konzentrieren.
- 4Selbstfürsorge: Selbstfürsorge umfasst bewusste Maßnahmen zur Förderung des körperlichen, emotionalen und geistigen Wohlbefindens, um Stress abzubauen und die Resilienz zu stärken. Sie beinhaltet gesunde Gewohnheiten wie regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und das Pflegen sozialer Beziehungen.
- 5Netzwerk: Netzwerkorientierung umfasst die Pflege und den Aufbau von Beziehungen, die in schwierigen Zeiten Halt und Unterstützung bieten. Das bewusste Wahrnehmen und Nutzen dieser sozialen Netzwerke stärkt Resilienz.
- 6Verantwortung übernehmen: Die Überzeugung, dass man selbst Einfluss auf das eigene Leben hat und die Verantwortung für die eigenen Entscheidungen und Handlungen übernimmt. Dies beinhaltet, die Kontrolle über das eigene Handeln und die Reaktionen auf Herausforderungen aktiv zu steuern.
- 7Zukunftsplanung Die Fähigkeit, Ziele zu setzen und Pläne für die Zukunft zu machen. Zukunftsplanung gibt Orientierung und Motivation, auch in schwierigen Zeiten weiterzumachen und auf langfristige Ziele hinzuarbeiten
Deine bisherigen Fortschritte
Auf welche Teile des Modells hast Du in den ersten zwei Modulen bereits eingezahlt?Richtig!
Säule "Zukunftsplanung": Du hast Ziele formuliert und einen Brief aus der Zukunft geschrieben.
Säule "Verantwortung übernehmen": Du hast bereits zwei Module eigenverantwortlich durchgeführt und damit wichtige Schritte zur Resilienz-Steigerung unternommen.
Fundament “Achtsamkeit”: Außerdem hast Du bereits etwas zum Fundament beigetragen: Durch das aktive „Nichtstun“ hast Du Deine erste Achtsamkeitsübung absolviert.
Vielleicht fallen Dir ja noch weitere Säulen ein in welche Du schon investiert hast? Lasse uns in dem Kommentarfeld gerne ins Gespräch kommen!
Der Kursverlauf
Wie Du siehst, folgt der Kurs nicht streng linear jedem Baustein des Modells. Vielmehr ordnen wir die Inhalte und Übungen parallel zum Kursverlauf in das Modell ein.
Die Realität, an der sich das Training orientiert, ist wesentlich komplexer als das Modell, und die Inhalte zahlen oft auf mehrere Säulen gleichzeitig ein.
Bevor Du deine “Aufmerksamkeit als Superpower" erkundest, habe ich noch einen kleinen spannenden Einblick für Dich. Es geht um die systemische Perspektive auf Resilienz.
Die systemische Perspektive
Die systemische Perspektive auf Resilienz-Training betrachtet Resilienz als etwas, das durch das Zusammenspiel verschiedener Lebensbereiche entsteht. Investitionen in einen Bereich, wie z.B. Gesundheit, haben auch positive Auswirkungen auf andere Bereiche, wie Arbeit oder Beziehungen. Durch das Training werden Fähigkeiten gestärkt, die helfen, Herausforderungen in allen Lebensbereichen besser zu bewältigen. Ziel ist es, die Gesamtwiderstandskraft zu erhöhen, indem man versteht, wie die verschiedenen Lebensbereiche miteinander verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen.